Kolumne

#Kunstguide ART BASEL – Teil 1
stressfrei starten und schnell orientieren

Die Messe der Superlative steht kurz bevor. ART BASEL – ein Gesamtkunstwerk auf Zeit

290 bedeutende Galerien zeigen das Beste was sie zu bieten haben: museumswürdige Klassiker, heiß begehrte Gegenwartskünstler und die vielversprechendsten Nachwuchstalente. Wer als Aussteller zugelassen wird oder abblitzt, entscheidet eine hochkarätig besetzte Jury um Art Basel Direktor Marc Spiegler. Längst ist die Woche vom 12. bis 17. Juni bei Händlern, Sammlern, Kunstberatern, Museumskuratoren und Geschäftsleuten rot im Kalender umkringelt. In den ersten Tagen der Messewoche verfünffachen sich die Landungen der Privatjets auf den Basler Flughäfen. Rund 450 Jets landen allein in den ersten Messetagen. Tendenz steigend.

Die ART BASEL lohnt sich jedoch auch als nicht VIP!
Für alle Kunstinteressierten, die neugierig auf die Messe geworden sind, hier meine Tipps für einen gelungenen Besuch des weltgrößten Kunstspektakels.

Stressfrei starten

Wer sich sein Art Basel-Ticket online kauft, spart Geld und Zeit. Denn Schlange stehen während andere schon schauen dürfen, ist ärgerlich. Gerade wenn man etwas vom Glamour der ersten Stunden mitbekommen möchte. Ein Tagesticket kostet vor Ort CHF 60, online CHF 50. Tickets zu Online-Preisen gibt es an den Publikumstagen übrigens auch am Bahnhof SBB, am Badischen Bahnhof und auf dem Marktplatz. Der 12. und 13. Juni sind den VIPs mit Einladung vorbehalten. Wobei VIP hier noch einmal unterteilt ist in: Artist VIP, First Choice VIP und Preview VIP ¯\_(ツ)_/¯ Vom 14. bis – 17. Juni, 11 bis 19 Uhr, öffnen sich die Türen auch für alle anderen.

• Ich gehe gerne am Donnerstagvormittag noch einmal über die Messe, wenn der VIP Wirbel abgeklungen ist und ich in Ruhe schauen kann. Keine Sorge, auch wenn millionenschwere und spektakuläre Kunstwerke schon verkauft und die Käufe in trockenen Tüchern sind – die allermeisten Werke hängen noch immer an den Stellwänden. Niemand wird eine in Luftpolsterfolie gewickelte Arbeit unter dem Arm aus der Halle tragen. Für die Kunst gibt es selbstverständlich home delivery.

• Wer in Basel kein Zimmer mehr findet oder wem die Preise zu hoch sind, kann auf Zürich, Bern (alles nur eine Stunde mit der SBB entfernt) oder ganz einfach auf die deutsche Seite Richtung Weil am Rein ausweichen. Die Messe ist nur eine 20-minütige Taxifahrt entfernt. In Bern finden zudem die weltweit bekannten Versteigerungen des renommierten Auktionshauses Kornfeld statt. Die legendären Auktionen waren der eigentliche Grund dafür warum die Art Basel im Juni statt findet. Hätten Sie das vermutet?

• Zur Art Basel kommt die Mäzenin aus Manhattan, ebenso wie der Bankier aus Hongkong – mit ihrer schicksten Garderobe im Gepäck. Wenn Sie Spaß an schöner Kleidung haben – nur zu! Die Art Basel ist der richtige Anlass um sie zu tragen.

• Muten Sie Ihren Füßen keinen Marathon auf High Heels zu. Ich jedenfalls schlüpfe in Sneaker oder andere bequeme Schuhe – womit ich keine Flip-Flops oder Trekking Sandalen meine!

• Trolleys, Rucksäcke, Shopper und Schals so groß wie Picknickdecken bleiben im Hotel.

• Laden Sie Ihre Smartphones auf und nehmen Sie einen externen Akku mit. Steckdosen sind Mangelware. Und wer will schon eine Stunde auf dem Boden neben seinem Handy sitzen?

• Studentenfutter, Müsliriegel, Banane – packen Sie sich einen kleinen Snack in Ihre Handtasche. Denn gerade zur Mittagszeit wird es vor den Food-Ständen im Rundhof und zwischen Halle 1 und 2 sehr voll. Die wenigen Tische sind schnell besetzt und die Preise durchaus spürbar im Messebudget.

• Sie wissen nicht, wohin mit Ihren Kindern? Die ART BASEL bietet eine tolle KIDS LOUNGE ab vier Jahren, und ein YOUNG ARTIST STUDIO in Kooperation mit dem Museum Tingely, ab sieben Jahren an – mal sehen, wer am Ende das schönste Kunstwerk nachhause bringt! Anmeldung über die Website.

Schnell orientieren

• Nicht zu übersehen ist die öffentliche Groß-Installation auf dem Messeplatz: Basilea ist eine Art urbanes Auditorium, eine begehbare Strukur, die dazu einlädt neue Perspektiven einzunehmen.

• Warum nicht mal von einem Profi über die Messe geführt werden? ARTSTORMING hat Touren zu Emerging Artists oder Contemporary Art Scene Overview im Programm. Online buchbar über die Art Basel website, 40 CHF.

• Für mich startet die Art Basel im Bereich ART UNLIMITED (diesmal in Halle 1!), die Halle für Kunst in Übergrößen: XL-Installationen, mehrteilige Video-Screenings und Performances. Eine Halle wie ein großer bunter Indoor-Spielplatz für alle Sinne: Man schaut mal hier, hört mal da, spürt mal dort. Tauchen Sie in Sam Gilliams Textil-Labyrinth ein, in Richard Mosses’ eindrucksvolles Dreikanal-Video Incoming oder in ein Scherben-Meer von Ai Weiwei. Nirgendwo sonst ist das Erleben von Kunst unmittelbarer.

• Die Blue Chip Galerien besetzen die Logenplätze in Halle 2.0 mit allerbester Sichtbarkeit: Gagosian, Max Hetzler, Zwirner und Hauser & Wirth etwa reihen sich nebeneinander zwischen Bereich B und D, entlang des Patios auf.

• Bei einigen Galerien (Malborough, Pace, Acquavella) verwandeln Meisterwerke von Picasso, Dubuffet, Klee und Co die Stände in Mini-Museen. Faszinierend wie jeder Stand Einblicke in die Kunstgeschichte gibt. Eine Einladung zu einer Reise durch die Zeitgeschichte – auch das macht die Art Basel aus!

• In der Halle 2.0. finden Sie auch die STATEMENTS mit Einzelprojekten vielversprechender jüngerer Künstler. Die EDITIONEN und der Bereich FEATURE für kuratierte Solo-Präsentationen verteilen sich auf die beide Etagen 2.0 und 2.1.

• Selbst Kunstprofis brauchen nach stundenlangem visuellen Dauerfeuerwerk eine Pause. Schnappen Sie ab und zu im offenen Rundhof frische Luft und trinken Sie reichlich Wasser oder ein kühles Bier.

Wir sehen uns auf der ART BASEL.

Halten Sie die Augen offen!

Ihre Daniela Hinrichs

Fortsetzung Teil 2 #Kunstguide zur ART BASEL – Gut benehmen und clever kaufen