Kolumne

#Kunstguide ART BASEL – Teil 2
Gut benehmen und clever kaufen

Stressfrei starten und schnell orientieren – darum ging es im Teil 1

Diese Woche startet die Messe der Superlative.
290 bedeutende Galerien zeigen das Beste was sie zu bieten haben: museumswürdige Klassiker, heiß begehrte Gegenwartskünstler und die vielversprechendsten Nachwuchstalente. Längst ist die Woche vom 12. bis 17. Juni bei Händlern, Sammlern, Kunstberatern, Museumskuratoren und Geschäftsleuten fest im Kalender geblockt. 

Für alle Kunstinteressierten, die neugierig auf die Messe geworden sind, hier der 2. Teil meiner Tipps für einen gelungenen Besuch des weltgrößten Kunstspektakels. Die ART BASEL lohnt sich auch als nicht VIP!

Gut benehmen

Einen offiziellen Messe-Knigge gibt es nicht, ein paar ungeschriebene Benimmregeln schon.

• Erst einmal gilt: Fragen ist erlaubt! Erkundigen Sie sich nach Künstlern, Preisen, Bildinhalten. Doch wundern Sie sich nicht, wenn das Interesse des Galeristen rasch erlischt. Der nämlich merkt sofort, ob Sie potentieller Kunde sind – oder eben nicht. Sind Galeristen oder deren gut informierte Mitarbeiter im Gespräch, warten Sie bitte kurz ab. Sie zu unterbrechen wäre unhöflich. Ebenfalls ein No-Go auf dem Stand: small talk mit Bekannten, texten oder telefonieren.

• Absolut tabu: Sprechen Sie niemals auf der Messe schlecht über die Kunst, den Künstler oder den Galeristen. Auch nicht außerhalb des angeblichen Sicherheitsradius von vier Messeständen.

Clever kaufen

• Wenn Sie ernsthaftes Interesse an einem Künstler haben, informieren Sie sich vorab bei der Galerie, was mitgebracht wird. Und erkundigen Sie sich online über die Kunstdatenbanken, wo die Preise des Künstlers im Schnitt liegen.

• Vergessen Sie nicht, dass Ihre Käufe mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verzollt werden müssen: entweder um sie nach Deutschland ordnungsgemäß auszuführen oder in die Schweiz permanent einführen zu können. Dann sollten Sie in Ihr Budget ebenfalls mit einkalkulieren: Wenn nicht anders beim Kauf besprochen liegen die Transport- und Versicherungskosten für die Reise bei Ihnen.

• Suchen Sie nach einem bestimmten Genre wie Fotografie oder Zeichnung? Studieren Sie die Stand-Pläne (download von Hall 1 und Hall 2) auf der Art Basel Website und die Websites der entsprechenden Galerien. Eine reine Fotografie-Abteilung gibt es nicht. Gespannt bin ich unter anderem auf Wolfgang Tillmans Brainscans bei MAUREEN PALEY.

Prints, Serigrafien oder limitierte Drucke bietet der Bereich EDITION.

• Schauen Sie in die kleinen „Vorratskammern“ der Stände, meist galant als Abstellraum in den Stand integriert. Dort lagern der Nachschub und häufig kleinere, günstigere Arbeiten der ausgestellten Künstler.

• Preise zu verhandeln ist ein No-Go. Sollten sie überraschender Weise beim Kauf eines Kunstwerks einen Rabatt bekommen, seien sie diskret und behalten es für sich!

Tipp: Wer es nicht schafft, sich die Talks und Diskussionen der ART BASEL CONVERSATIONS anzuhören, kann dies über den Art Basel YouTube Channel zuhause nachholen. Es lohnt sich.

Last but not least: Genießen Sie die Reise zur Kunst. Denn wo gibt es mehr zu entdecken und zu bewundern als in Basel?!

Wir sehen uns auf der Messe.

Halten Sie die Augen offen!

Ihre Daniela Hinrichs