Kolumne

Das Erbe der Dinge
Was bleibt, wenn der Sammelnde geht?

Und jetzt, wohin damit? Gedacht oder gesagt haben diesen Satz einige. Jemand ist verstorben und man fühlt sich verpflichtet (oder ist es tatsächlich), sich mit dem materiellen Nachlass auseinander zu setzen. Handelt es sich dabei sogar um eine Sammlung, kommt einiges zusammen, was nicht zusammengehört.

Fakt ist, dass Sammelnden mehrheitlich unwichtig ist, was andere über ihre Leidenschaft denken. Sinn oder Unsinn stiftende Nachfragen zu Käufen; Versuche, das Sammeln zu bremsen oder rational zu hinterfragen, stoßen oft auf taube Ohren. Sammelnde, die gerne über ihre Objekte sprechen, sind in der Regel gut sortiert und äußerst selten: die Inventur stimmt und alles ist dokumentarisch aufbereitet. Das kommt allerdings so selten vor, dass das Ableben von sammelnden Personen häufig zu ziemlich ungelenken Situationen führt: Niemand weiß wirklich, was gesammelt wurde und zu welchen Preisen.

Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die eine Sammlung zum Leben erwecken – oder sie nach ihrem Tod in Vergessenheit geraten lassen

Die persönlichen Beweggründe für die Sammlung bleiben oft im Verborgenen. Der rote thematische Faden hängt lose. Vielleicht gab es ihn auch niemals. In diesem Fall wäre die Sammlung nichts weiter als eine bloße Ansammlung von Objekten. Soweit, so einfach.

Was macht es also kompliziert? Der Mensch. Über Generationen hinweg laden sich Kupferstiche, Skulpturen, Briefmarken, Schmuck und was es noch gibt, mit ungeahnten Werten auf. Die Wertentwicklung sogenannter Sammlungen, zeigt in den familiären Erzählungen über Generationen hinweg einen exponentiellen monetären Verlauf. Steil nach oben selbstverständlich.

Das Hier und Jetzt

Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen und der Realität kann für die Hinterbliebenen zu einer ernüchternden Erfahrung werden. Die Geschichten werden automatisch durch jahrzehntelang dokumentierte Verkaufsstatistiken in den Datenbanken kleiner, während die Enttäuschung bei den Hinterbliebenen proportional zunimmt. Hinzu kommt häufig die fehlende emotionale Bindung zum Kunstwerk oder zu den Verstorbenen.

Was bleibt, sind unerzählte Geschichten und Gegenstände, deren wahre Bedeutung oft erst nach dem Verlust offenkundig wird.


Ich berate zu Chancen, Perspektiven und Risiken nach dem Sammeln. Mein Ziel ist es, wertvolle Unterstützung für Erblassende zu bieten, die ihre Sammlung vererben oder übertragen möchten und eine frühzeitige Nachlassplanung anstreben. Personen, die unverhofft eine Sammlung geerbt haben und unsicher sind, wie sie weiter verfahren sollen, biete ich ein unterstützendes Hilfspaket für die ersten Schritte an.